In China war man sich schon sehr früh bewusst, wie bedeutsam eine ausgewogene Ernährung für das Wohlbefinden des Menschen ist. Man sah Lebensmittel als milde, aber wichtige Therapeutika an. Wie die westliche Ernährung auch, eignet sich die chinesische Diätetik zur sanften und gleichmäßigen Stützung des menschlichen Organismus. Die Nahrung hat eine präventive und kurative Wirkung. Sie ist neben der Atmung die wichtigste Lebensgrundlage. Die chinesische Diätetik beschreibt die Wirkung der Nahrungsmittel auf das gesamte Befinden des Menschen. Wirkt ein Lebensmittel aktivierend, dynamisierend auf den Qi – Fluss oder verlangsamt, verfestigt oder senkt ein Lebensmittel die energetischen Lebensprozesse. Die Lebensmittel werden nach folgenden Kategorien klassifiziert:
- Das Temperaturverhalten: Hier ist ein energetisches Temperaturverhalten gemeint. "Warme" und "heiße" Lebensmittel wirken dynamisierend auf die Lebensprozesse, "kühle" bis "kalte" Lebensmittel verlangsamen und verfestigen die Prozesse im Körper.
- Die fünf Geschmacksrichtungen: "Salzig sauer, bitter, süß/neutral und scharf" sind in ihrer Wirkung den fünf Funktionskreisen Niere, Leber, Herz, Milz/Magen und Lunge zugeordnet.
- Die Wirkrichtung bezeichnet die Bewegungsrichtung, die das Lebensmittel auf das Qi hat, wirkt es aufsteigend, lösend oder absteigend und verfestigend.
So kann man die Funktionskreise stärken oder beruhigen, je nach Therapierichtung. Entsprechend der Chinesischen Diagnose gibt die Chinesische Diätetik Empfehlungen, welche Lebensmittel bevorzugt und welche gemieden werden sollen, wobei auch die Zubereitungsart eine wichtigen Rolle spielt.